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  • Franz Aigner

Das Dranbleiben: Wie ignorierte Störgefühle zur Bruchlandung führen können

Wo's Führung braucht...


Ich möchte Dir mit einer kurzen beispielhaften Situation aus dem beruflichen Alltag meine Erkenntnis näherbringen:


Ein Mitarbeiter bittet um ein kurzes Gespräch, obwohl ihr keinen geplanten Termin habt. Es geht um eine kurze Rücksprache wegen einer wichtigen Sache, in der er Deine Entscheidung benötigt… Leider gelingt es Dir nicht den Kollegen auf einen späteren Termin zu vertrösten und nachdem Du merkst, dass es dem Mitarbeiter sehr wichtig ist, gehst Du auf das Gespräch ein.


Das Gespräch verläuft aus Deiner Sicht auf den ersten Blick gut und Du kannst dem Mitarbeiter schnell eine Entscheidung mit auf dem Weg geben. Du merkst aber, dass sich in Dir ein Störgefühl bezüglich der Entscheidung entwickelt. Bevor Du jedoch benennen kannst, was dieses Störgefühl genau ist, hat der Kollege mit Deiner Entscheidung auch schon wieder Dein Büro verlassen.


Du sitzt nun mit diesem Störgefühl in Deinem Büro und überlegst: War das nun richtig gleich eine Entscheidung zu treffen? Konnte ich auf der Basis dessen, was mir der Mitarbeiter erzählt hat überhaupt eine Entscheidung treffen?


Die Pilotenausbildung lehrt mich bei auftretenden Störgefühlen diese umgehend anzusprechen, um mögliche Sicherheitsrisiken auszuschließen. Beim Fliegen kann eine falsche Entscheidung fatal ausgehen.


In einem Unternehmen kann eine falsche Entscheidung unter Umständen Folgen nach sich ziehen, wie zum Beispiel einen verprellten Kunden oder eine ungerecht behandelte Mitarbeiterin, also in letzter Konsequenz eventuell den Verlust eines wichtigen Kunden oder einer eigentlich hervorragenden Mitarbeiterin.


Was hat das Ganze nun mit Führung zu tun?

Für eine Führungskraft ist es entscheidend wichtig die Informationen von Mitarbeiter: innen zu verstehen. Man spricht hier auch vom aktiven Zuhören. Das wiederum bedeutet, nachfragen, wenn ein Störgefühl wahrgenommen wird. Sich Sachverhalte erklären lassen mit einfachen Rückfragen wie: „Habe ich das richtig verstanden…, Sie möchten…, Was erwarten Sie genau von mir…, Welche Alternativen gibt es…, Welche Vor- und Nachteile hat jene Entscheidung…“, … .


Nur so kannst Du als Führungskraft an Deinen Mitarbeiter:innen „dranbleiben“, d.h. mit ihnen in einem echten Kontakt sein und auch die Gedankengänge nachvollziehen. Durch Dein Nachhaken kannst Du Deine Entscheidung für Dich auf der aktuell besten Wissensbasis treffen. Dein Störgefühl entwickelt sich erst gar nicht bzw. Du kannst es absichern und vielleicht sogar auflösen.


Auch Dein Mitarbeiter hat einen Mehrwert aus dem Dranbleiben. Durch Deine Rückfragen im Prozess des Dranbleibens kommt er auch nochmals ins Überlegen und kann eigenständiger mit zu einer guten Entscheidung beitragen.

Am Ende habt ihr gemeinsam eine tragende Entscheidung getroffen.

Und keine Sorge: auch einem guten Piloten unterläuft mal ein Fehler. Wichtig ist nur, dass man darauf eingeht, sich den Fehler bewusst macht und schnellstmöglich korrigiert bzw. vor allem daraus lernt.


Das war nun der erste Teil meiner Erkenntnisreihe „Wo’s Führung braucht…“


Ich freu mich auf Rückmeldung!

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